Artikel von Nela Hein
Eine Idee zu haben ist ein wirklich magischer Moment.
Plötzlich ist sie da.
Vielleicht irritiert sie dich im ersten Augenblick, doch zugleich bist du fasziniert von ihr, willst genauer über sie nachdenken und je besser sie ist, desto mehr wirst du dich womöglich vor ihr fürchten.
Weil durch sie alles irgendwie anders geworden ist. Weil du sie nicht hast kommen sehen. Weil du sie dir ganz anders vorgestellt hast. Weil nichts je wieder so wird, wie es vor dem Moment war, bevor sie dir zuflog.
Ideen sind ein Geschenk des Universums.
Was du mit ihnen machst, ob du sie annimmst oder weiterziehen lässt, ob du sie für später aufbewahrst, oder sie sofort umsetzt…
Das entscheidest du.
Sie sind da und fliegen dir zu. Du darfst sie aus dem großen Meer der Möglichkeiten schöpfen.
Weil du Schöpfer bist.
Nicht mehr und nicht weniger.
Immer wieder, zu fast jeder Zeit in meinem Leben, wurde mir vorgeworfen, mir würde „sowieso alles zufliegen“. Jetzt, beim Schreiben dieses Artikels wird mir die Bedeutung dieser Vorhaltung erst so richtig bewusst. Oft hatte ich mich gefragt, was damit gemeint sein soll, denn so richtig leicht hatte ich es – ganz objektiv und rational betrachtet – nun wirklich nicht und die Aussenstehenden, die mir diesen seltsamen Vorwurf machten, wussten das auch.
Heute verstehe ich, was sie meinten. Die Gabe, die zufliegenden Ideen, Visionen und Impulse zu empfangen und dann auch entsprechend die passenden Schritte zu gehen, war wirklich etwas, das ich von klein auf ziemlich gut konnte. Was mir tatsächlich „von selbst“ gelang. Perfektionieren und trainieren durfte ich diese Fähigkeit, als ich mit 12 Jahren schwer erkrankte und über 4 Jahre mehr oder weniger nur im Bett lag. In dieser Zeit wurde ich gezwungen, mein Innenleben und das, was unsichtbar um uns herum ist, nenne es Atmosphäre oder Metaebene, zu erforschen. Alles andere ging ja nicht mehr.
Wie Annette in ihrem Interview erzählt hat, macht dieser Zustand mehr mit einem, als man jemandem erklären kann, der eine solche Phase nicht durchlebt hat. Wenn du nicht mehr aufstehen kannst, beginnst du, dich auf andere Art auf Reisen zu begeben. Wenn du dich nicht mehr mit anderen unterhalten kannst, redest du eben mit deinem Hund, Geistern, Engeln oder deinen anderen Ichs aus vergangenen Zeiten.
Wenn Ärzte mich fragten, was ich denn so den lieben langen Tag machte, sagte ich immer: „Ich träume. Ich erzähle mir Geschichten.“ Später wurde mir klar, dass ich durch Zeit und Raum sprang, Astralreisen machte und mich mit den Synapsen meines Gehirns unterhielt.
Im Grunde kann man sich nämlich mit allem unterhalten, auch mit dem eigenen Körper, was ich jedem empfehlen möchte, der irgendwie unzufrieden damit ist, krank ist oder Schmerzen hat. Meist gibt er sehr kluge Antworten.
Ich fand diese Zeit der Krankheit sehr bedrückend und zugleich wundervoll. Wundervoll war, dass ich einfach ich sein konnte und ich spürte, dass ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort war. Bedrückend waren vor allem die Sorgen und Ängste der Erwachsenen und dass ich nicht glücklich sein sollte. „Wenn wir beim Arzt sind, lachst du bitte nicht. Sonst nimmt das alles keiner ernst. Es geht dir schlecht, das muss man sehen können!“, sagte mir meine Mutter einmal. Mein körperlicher Zustand war aber nicht so, wie ich mich fühlte. Ich wusste, dass alles genau richtig war. Ich fand meine Situation nicht wirklich toll, aber ich wusste, eines Tages würde ich wieder gesund sein. Alles andere hätte einfach keinen Sinn ergeben.
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