KS: Es ist so schön, dass du uns zu dir nach Hause eingeladen hast und wir dich auf Zypern besuchen dürfen. Nicht nur, um mit euch diese wunderschöne Hochzeit zu feiern, sondern auch, um ein bisschen mitzubekommen, wie du hier lebst und was dich daran reizt, hier zu leben. Und es ist so schön, dass du uns an diesen bezaubernden Ort eingeladen hast. Und ja, ich finde das ganz spannend, weil das genauso was ist, weshalb man sich wahrscheinlich in diese Insel verliebt. Wie war das denn bei dir mit Zypern? War das für dich Liebe auf den ersten Blick?
Überhaupt nicht. Also für uns war irgendwann mal klar, dass wir Deutschland verlassen. Warum? Weil es kalt ist. Weil die Bürokratie und diese Thematik Finanzamt und Unternehmertum in Deutschland einfach schräg ist. Du musst immer nachweisen, dass du keine Steuern hinterziehst, und diese besondere Note finde ich vollkommen indiskutabel. Jetzt geht es hier gleich um das kontroverse Thema Steuern. Ich bin bereit, Steuern zu zahlen, so viel es braucht. Aber ich möchte, dass dieses Geld, was ein in Deutschland sehr großer Teil meines erarbeiteten Geldes ist, in meinem Sinne ausgegeben wird. Und das war auch noch mal ein Motivationsfaktor zu sagen, wir suchen uns ein neues Konstrukt, wie viele reiche Menschen das machen und überlegen uns, wie können wir so viele Steuern sparen und mit dem Geld, das wir dadurch einsparen, etwas aufbauen, das unseren Werten entspricht und mit dem wir die Welt verbessern. Und so sind wir auf Zypern gekommen.
NH: Die Energie hier ist ja ganz anders, als in Deutschland. Ich würde sie als neutral beschreiben. Wie empfindest du das hier?
In Deutschland ist alles eng und zusammengezogen, sehr ernst, alles sehr gestresst, sehr geordnet und strukturiert. Und hier ist es einfach Flow, mehr Sonne, das Leben am Meer. Und die Insel hat ja direkt die Nähe zu Israel und Jerusalem. Das hat für uns eine Bedeutung. Hier liegen die Knochen von Lazarus, von dem ich glaube, er war ein guter Freund von Jesus. Hier ist Geschichte. Und natürlich der Olymp, die Aphrodite. Ja, also hier ist schon Historie und deshalb auch eine besondere Energie.
NH:Und Cäsar hat ja auch Kleopatra diese Insel geschenkt. Und als er dann gestorben ist, hat später Marc Antonius die Insel erneut an Kleopatra verschenkt. Also es hat schon auch eine ganz tiefe Bedeutung.
Und abgesehen davon ist es warm und sonnig, also die meiste Zeit, eigentlich fast immer, außer an unserer Hochzeit *lacht*.
KS: Die Hochzeitsgäste werden erzählen, dass sie diesen einen Tag im Jahr erlebt haben, an dem es auf Zypern regnet. Erzähl mal weiter, wie es für euch als Familie funktioniert hat mit dem Auswandern.
Für mich war das Gefühl von Zugehörigkeit zu einem Land noch nie besonders stark. Ich habe immer gesagt, ich bin auf der Welt, wir sind Weltbürger, wir sind auf der Welt zu Hause. Ich lebe nach dem Motto „Alles ist möglich, und alles richtet sich nach mir, wenn ich den Wunsch geäußert habe. Das ist das, was ich ja seit neun Jahren praktiziere. Ich habe für mich ein Ziel definiert und darauf vertraut, dass sich die Welt danach richtet. Ich habe dann gesagt: okay, ich weiß, was ich haben möchte und ich überlege mir genau, wie ich es haben möchte, nämlich, dass die Kinder erkennen, wie schön es auf Zypern ist, dass sie sich hier finden, dass Christians Jungs nachkommen. Also wirklich, ich habe alles bis ins Detail überlegt. Wie ist es, für jeden und nicht nur für mich so richtig positiv, einfach richtig schön für alle. Und wenn man, wenn man sich das immer vor Augen hält und sich einfach vom Universum führen lässt, dann fügt sich alles. Ich sage immer „Falling into place“. Jedes Puzzlestück kommt zusammen und am Ende führt man dieses Traumleben. Und so war das bei uns auch.
NH: Das ist die hohe Kunst des Manifestierens. Wie schön ist das, wenn das so funktioniert. Und wenn alle, auch wenn sie skeptisch starten, ja mitziehen. Und es ist auch dein Verdienst, Katharina, dass du vorangegangen bist und dich nicht hast beirren lassen. Hast du einen Tipp für unsere Leserinnen, die vielleicht zuhause sitzen und gern etwas ändern würden und bei ihrem Liebsten und im Freundeskreis nur auf Widerstand stoßen?
Ja, also erstens, und das ist die schlechte Nachricht, es wird immer so sein. Also ich glaube, ich habe noch nicht erlebt, dass es keine Kritiker gab. Und auch, wenn der innere Kritiker als erstes laut wird. Das heißt, du darfst dich damit abfinden, dass dein Umfeld auf jede Veränderung reagiert. Wir sind in einem Umfeld, in einem System mit bestimmten energetischen Abständen zueinander. Und wenn du jetzt auf einmal ausbrichst und auch wenn es einfach nur ein Schritt ist in die andere Richtung, dann verändern sich diese energetischen Abstände automatisch. Und die Menschen mögen keine Veränderung, weil das unbequem ist, weil es raus aus ihrer Komfortzone ist, auch wenn es nur ein kleiner Schritt ist. Und dann fängt das Umfeld an, ungemütlich zu werden, weil es für sie ungemütlich wird. Und dann wollen sie natürlich alle diese Abstände wieder herstellen. Aber, und das muss man wissen, wenn man dem Ganzen ein bisschen Zeit lässt und wenn man sagt: „Ich werde geführt, alles ist so richtig und wichtig, was geschieht. Alles wird so kommen, wie es sein soll, zum Besten für uns alle und zum Besten für die Welt. Und nach einiger Zeit werden die veränderten Abstände dann als das neue Normal empfunden. Und dann kommen viele, auch wenn sie sich für eine bestimmte Zeit abgewendet haben, wieder zurück. So haben wir das erlebt.
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