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Mitten im Osnabrücker Land, da wo sich Fuchs und Hase „Gute Nacht“ sagen, leben Kerstin und Christian Klose auf einem imposanten Hof mit ihrem Hund „Coffee“ und ihren 30 Pferden. Kerstin ist leidenschaftliche Pferdezüchterin und VollblutNetworkerin. Um in ihr Wohnzimmer zu gelangen, laufen wir durch die große Diele mit den Pferdeboxen. Sie leben also tatsächlich „Tür-an-Tür“ mit ihren Pferden.

KS: Liebe Kerstin, wie schön, dass wir hier sein dürfen. Ich finde das so spannend euch hier zu besuchen, weil ich deine Geschichte ein bisschen kenne, und ich würde so gerne wissen, wie dein Weg war vom Beamtentum zu diesem Duft nach Freiheit, diesem Abenteuer, dass es da noch etwas anderes geben muss. Magst du uns ein bisschen darüber erzählen, was in dir so der Kick war, etwas Neues auszuprobieren und etwas zu verändern?

Also, ich denke tatsächlich, dass mir das Unternehmertum, dieses Unternehmungslustige und Kreative im Kopf ein bisschen in die Wiege gelegt worden ist. Ich komme aus einer Familie von Schlesien-Vertriebenen, die mit nichts nach dem Krieg hier angekommen sind. Und mein Vater hat sich dann entschieden, nachdem er den Hauptschulabschluss gemacht hat, Bäcker zu werden. Er hat wirklich bei Null angefangen und einen mittelständischen Betrieb mit 25 Bäckerei-Filialen aufgebaut. Meine Mutter ist sehr früh an Krebs gestorben, da war ich 13 oder 14 Jahre alt. Ich habe noch zwei Schwestern, eine ältere, eine jüngere, und es war so, dass mein Vater uns vielleicht emotional nicht so viel mitgeben konnte. Er hat seine Rolle hauptsächlich als wirtschaftlicher Versorger gesehen. Für ihn war das natürlich auch ein ganz großes Dilemma, dass meine Mutter so früh gegangen ist, als Geschäftsfrau, als Frau und Mutter, vor allen Dingen auch für seine Kinder. Er hat dann wieder geheiratet. Die neue Frau war auch Unternehmerin mit drei Kindern und hatte ihren Mann im Urlaub auf Sri Lanka verloren. Wir Kinder waren mittlerweile alle in der Pubertät und mein Vater hat, als wir 18 waren, gesagt: „Das war’s für mich, ich habe euch volljährig bekommen, ihr habt alle eine gute Ausbildung genossen. Nun dürft ihr zusehen, wie ihr allein klarkommt.“

KF: Oh, ein interessantes Vorgehen…

Ja, das hat er echt durchgezogen. Von dem Moment an waren wir auf uns gestellt. Und ich war keine gute Schülerin und nicht wirklich motiviert, so dass ich, nach dem Realschulabschluss abging und eine Lehre bei einem Rechtsanwalt machte. Ich habe sehr wenig verdient. Mein erstes Gehalt war 1979 252 D-Mark, das weiß ich noch wie heute. Von den 252 D-Mark sind exakt 50 Mark für eine Monatskarte abgegangen. Wir durften aber im Betrieb meines Vaters mitarbeiten. Ich habe immer hinter der Theke gestanden, habe Kuchen, Brot und Brötchen und Torten verkauft, auch am Samstag und am Sonntag, wenn ich eigentlich frei hatte.

NH: Das heißt, es gab schon immer eine große innere Motivation nach mehr…

Ja, ich wollte irgendwie weiterkommen. Ich wollte mir auch diesen Lebensstandard verdienen. Wir gehörten in unserem Örtchen doch zu den Besserverdienenden. Mein Vater hat uns wirtschaftlich alles ermöglicht. Wir hatten zum Beispiel Pferde und Ponys, darum haben uns alle Kinder beneidet. Und ich habe in meiner Ausbildung in dieser Anwaltskanzlei die Scheidungsakten durchgelesen und da habe ich für mich die Entscheidung getroffen, dass ich als Frau immer genügend Geld verdienen möchte, um mich durchzubringen und im Notfall auch meine Kinder versorgen zu können. Ich habe dann an der Fachhochschule studiert und bin Juristin geworden. Ich war mit dem Studium fertig, bin dann aus Sicherheitsgründen in das Berufsbeamtentum in der Justiz eingestiegen und war kreuzunglücklich. Ich habe sofort gespürt, dass es nicht das ist, was ich möchte. Ich war bei der Staatsanwaltschaft und ich wollte einfach weiter. Zum Glück kam dann der Anruf von der Sparkasse in Hannover und dann begann ich dort und bin eingetaucht in diese ganzen Themen der Unternehmer, Investitionen, Kreditvergabe usw. Leider ging es auch oft um all das, was mit Unternehmen geschieht, wenn es nicht gut läuft: wenn die in Konkurs geraten und abgewickelt werden müssen.
NH: Das heißt, es gab schon immer eine große innere Motivation nach mehr…
Ja, ich wollte irgendwie weiterkommen. Ich wollte mir auch diesen Lebensstandard verdienen. Wir gehörten in unserem Örtchen doch zu den Besserverdienenden. Mein Vater hat uns wirtschaftlich alles ermöglicht. Wir hatten zum Beispiel Pferde und Ponys, darum haben uns alle Kinder beneidet. Und ich habe in meiner Ausbildung in dieser Anwaltskanzlei die Scheidungsakten durchgelesen und da habe ich für mich die Entscheidung getroffen, dass ich als Frau immer genügend Geld verdienen möchte, um mich durchzubringen und im Notfall auch meine Kinder versorgen zu können. Ich habe dann an der Fachhochschule studiert und bin Juristin geworden. Ich war mit dem Studium fertig, bin dann aus Sicherheitsgründen in das Berufsbeamtentum in der Justiz eingestiegen und war kreuzunglücklich. Ich habe sofort gespürt, dass es nicht das ist, was ich möchte. Ich war bei der Staatsanwaltschaft und ich wollte einfach weiter. Zum Glück kam dann der Anruf von der Sparkasse in Hannover und dann begann ich dort und bin eingetaucht in diese ganzen Themen der Unternehmer, Investitionen, Kreditvergabe usw. Leider ging es auch oft um all das, was mit Unternehmen geschieht, wenn es nicht gut läuft: wenn die in Konkurs geraten und abgewickelt werden müssen.

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